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Einträge aus dem Jahr 2016

In weiser Voraussicht kommt der Badezusatz immer erst ins Wasser, kurz bevor ich hinein-steige. Denn vor allem Palladius begnügt sich nicht damit, den Inhalt der Wanne nur mit den Augen zu begutachten ;-) Dass er irgendwann mal abrutscht, ist vorprogrammiert...

 

„Frauchen, Du kannst in die Wanne, die Temperatur ist jetzt ok.“

Gnophos in action (20. Januar 2016)

Gestern sass Gnophos sehr interessiert hinter der Balkontüre und beobachtete das Schneetreiben draussen. Zusammen mit Gandhi wollte er unbedingt raus, um das genauer zu inspizieren, also bin ich mit Jacke und Kamera ausgerüstet mitgegangen. Es war so lustig, wie er mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht durch den Schnee gestapft ist! Er rannte immer wieder los, kam dann schnell zu Gandhi und mir zurück, schüttelte die Pfoten aus und sauste weiter dem aufgewirbelten Schnee hinterher.

 

Nach dem eisekalten Spass hatte er sich eine Pause redlich ver-dient. Dass er sich dafür jedoch ausgerechnet meine gute Leder-tasche aussuchte, war nicht unbedingt so geplant ;-)

 

Aber das ist unser Gnophos: ein kleines Schlitzohr, das sich bei kleineren Schandtaten mit perfekt eingeübter Unschuldsmine tarnt. Zu Schlimmerem wäre er doch niiiieee in der Lage, oder? Das überlässt er lieber seinem grossen Bruder...

 

Ebenfalls ein beliebtes Spiel: sich zu den Grossen kuscheln und dann so lange mit ihnen spielen und sich rumwälzen, bis sie den Schlafplatz räumen, den er sich ausgekuckt hat.

Sibirische Wachstumsschübe (20. Januar 2016)

Auf den letzten Bildern hat man schon gesehen, dass die beiden Sibirischen Herren ordentlich gewachsen sind. Palladius hat nun auch Gandhi überholt und wiegt inzwischen über 6kg, Gnophos liegt 5.2kg auf Platz drei. Hier zwei schöne Beweisbilder von Palladius' Wachstumsschub:

 

Im Juni 2015 konnte er sich den Schlafplatz noch bequem mit Gnophos teilen, ...

erste Annäherung, aber Gandhi weiss, was nun kommt, sein Blick spricht Bände ;-)

dann ein wenig drehen, anschmiegen und spielen und das Ziel ist fast erreicht...

... heute hat er alleine kaum mehr Platz ;-)

... heute hat er alleine kaum mehr Platz ;-)

Heloise und Ambrosius ziehen sich dagegen lieber im Spiegellook auf die Heizung zurück

Badespass (20. Januar 2016)

Dass die meisten unserer Katzen sehr wasseraffin sind, wurde in diesem Blog schon mehrfach betont. Vor einigen Tagen jedoch musste ich doch sehr lachen, als sich mir folgendes Bild im Badezimmer bot:

 Gandhi ist bei diesem Spiel sein favorisiertes "Opfer", aber nicht nur. Da müssen auch Ambrosius und Palladius herhalten. Bei Heloise würde er gerne, traut sich aber nicht ;-)

Palladius, der kinderfreundliche Raubauke (01. Februar 2016)

Gestern Abend hatten wir Besuch von Freunden mit ihrer kleinen Tochter und haben einmal mehr über unseren Palladius gestaunt und gelacht. Während Gnophos, Heloise und Gandhi kleine Kinder eher zum Fürchten finden und das Weite suchen, fühlte sich Palladius sichtlich wohl. Er war die ganze Zeit bei ihr und beschnuffelte ihr Spielzeug, was der Kleinen unge-mein gefiel, denn sie spielt seit einiger Zeit mit einer Katze, die man aber nicht sieht, weil sie durchsichtig ist, wie sie mir erzählt hat. Irgendwann setzte mein Mann ihn aus Spass in den Puppenwagen der Kleinen – und zu unser aller Überraschung blieb er sitzen, schleckte sich die Pfoten und liess sich von ihr sicher 10 Minuten lang durch die Wohnung fahren. Das Gewackel und Geruckel störte ihn offenbar überhaupt nicht und so drehten sie Runde um Runde im oberen Stock, sie zeigte und erklärte ihm alles und er liess sich chauffieren. Wirklich allerliebst, wie beide so höchst zufrieden dreinschauten: Aus der „durchsichtigen Katze“ wurde ein fleischgewordener Kindertraum und ich war zugegebenermassen schon mächtig stolz auf unseren Brocken. Denn so grob er teilweise auch mit uns und den anderen Katzen umgehen kann, so sanft und vorsichtig war er mit der Kleinen und schien ihre Aufmerksamkeit zu geniessen. Das war vor einigen Monaten schon einmal so, als Freunde mit ihren zwei Töchtern da waren. Er lag dösend am Boden, während die beiden ihn von allen Seiten vierhändig streichelten, kraulten und untersuchten, oder nur wenige Tage nach seinem Einzug bei uns, als er tiefschlafend unter dem Tisch lag, während ein kleines Kind neben ihm lautstark seinen Unmut in die Welt schrie.

Dieses Verhalten ist bestimmt ein Stück weit Veranlagung, hat aber sicher auch damit zu tun, dass er inmitten der Familie der Züchterin aufgewachsen und so die Geräusche und spiel-willigen Hände kleiner Kinder gewohnt ist. Unsere anderen Katzen kennen das nicht und gehen, abgesehen von Ambrosius, daher eher auf Abstand. Aber dass Palladius so geduldig sein kann, hätte selbst ich nicht gedacht. Zur Belohnung durfte er am Ende auch mit ihrer Stoffkatze spielen ;-)

Jahrestage (22. Februar 2016)

Gerade reihen sich so einige Jahrestage aneinander: Nicht nur die Geburtstage von Palladius und Gnophos, sondern auch die beiden schweren Tagen im Februar letzten Jahres, an denen ich von Hieronymus’ und Ambrosius’ Krankheit erfahren habe. Es war damals ein riesiger Schock und ich wusste nicht, wie das alles zu schaffen sein sollte. Meinen Grossen vermisse ich noch immer und denke oft an ihn, auch wenn Gandhi und Palladius inzwischen so einige seiner Angewohnheiten übernommen haben und ihm sehr ähnlich geworden sind. Und dennoch: ersetzbar wird er nie sein, dafür war unsere Verbindung viel zu eng und zu einzigartig.

Es gab aber auch sehr viel Positives in dem Jahr. Nicht nur dass Palladius und Gnophos nun bei uns sind und für viel Aufregung sorgen, sondern vor allem über eines freuen wir uns enorm: Ambrosius. Der Arzt gab ihm damals bei aller Vorsicht eine Prognose von 2-3 Monaten – und heute ist er noch immer bei uns, frisst, spielt, schmust, putzt die Kleinen, nimmt Anteil an allem und hat nur ganz wenige Momente, in denen es ihm nicht so gut geht. Zwar schläft er etwas mehr als früher, aber sein Lebenswille und auch seine Lebensfreude sind beeindruckend und beglückend, wir können nur staunen. Es möge noch eine ganze Weile so bleiben!

Heloise und Gandhi sind auch wohlauf und haben viel Freude an den Sibirischen Wildfängen, auch wenn Madame das natürlich nicht zugeben würde ;-) Aber man sieht sie ständig in allen möglichen Konstellationen miteinander spielen oder schlafen und wenn Heloise zeitweise etwas zickt und faucht, weil die Jungs ihr zu nahe kommen, dann nimmt das ausser ihr niemand mehr ernst. Denn in der nächsten Minute kann sie sie wieder zum Spielen auffordern oder sich neben sie auf die Fensterbank drücken, um Vögel zu beobachten. So ist sie halt, die Dame des Hauses ;-)

Und Sibirien? Die strotzen vor Energie und Einfallsreichtum und sind kaum zu bremsen in ihren Unternehmungen. Die Devise heisst daher oft: Schadensbegrenzung, wenigstens versuchsweise. So haben sie beispielsweis ein enormes Interesse an den WC-Steinen entwickelt und versuchen permanent, die Körbchen an den Plastikbügeln unter der geschlossenen Klobrille hervorzuziehen. Keine Ahnung warum, besonders gut ist es jedenfalls nicht! Neulich hat das auch zu einer Beinahekatastrophe geführt, als ich nichtsahnend die Spülung betätigte und im letzten Moment sah, dass der gesamte Inhalt des Beckens fast über den Rand schwappte statt abzufliessen. Warum? Sibirien hatte mal wieder mit dem WC-Stein gespielt, der fiel dabei in die Schüssel und verstopfte alles. Die Körbchen wurden inzwischen entfernt und wir dürfen gespannt sein, was sie als nächstes entdecken...

Die jungen Herren wurden an ihrem ersten Geburtstag übrigens mit einer Extraportion Leckerlis verwöhnt und dachten am Abend offenbar beide, dass sie sich durchaus auch selbst beschenken könnten: Palladius schnappte sich den Lachs, der eigentlich für unser Abendessen bestimmt war, und rannte mit über 500g Gewicht in der Schnauze davon; Gnophos versuchte sich an unserem Fleisch, kam aber auch nicht weit. Man kann sie wirklich keine Sekunde allein lassen! Aber wer kann diesen Augen schon böse sein ;-)

Gnophos an seinem ersten Geburtstag

Sibirischer Eintopf (07. März 2016)

Wie bringt man seinen Dosenöffner am effizientesten dazu, sich zuerst um das Fellnasen-futter und nicht um das Menschenessen zu kümmern? Hier Palladius’ Antwort:

Katzen und Technik (07. März 2016)

Neulich am Scanner...

Frühlingsgefühle (21. März 2016)

Nachdem die Sonne am letzten Samstag so prachtvoll auf uns niederschien, hab ich einige Stunden zusammen mit allen fünf Fellnasen auf der Dachterrasse verbracht, um die Wärme zu geniessen und etwas zu gärtnern. Das war ein Riesenspass – für die Kleinen, weil sie mal wieder so richtig ausgiebig schnuffeln, toben, kleines Getier aufstöbern und auf den warmen Steinplatten aalen konnten, und für mich, die ich sie dabei beobachtete. Beim Gärtnern hatte ich natürlich wieder tierische Hilfe, wobei sich zu meinem Gehilfen Gandhi schnell zwei Nachwuchstalente gesellten: Gnophos und Palladius, die sibirischen Grünzeugvernichter. Vor einem Jahr hatte ich schon Gandhis Vorliebe für den Haufen des geschnittenen Ziergrases beschrieben und das Spiel von damals wiederholte sich, allerdings mit dreifacher Teilnehmerzahl: Während ich die abgeschnittenen Gräser aufeinanderstaple, trabte schon mein grosser Bär heran, Sibirien im Gefolge. Und bevor Gandhi sich in den Haufen werfen konnte, lagen Gnophos und Palladius schon drin und verstreuten die Halme grossflächig in der näheren und weiteren Umgebung. Doch die Unterstützung aus Grossbritannien liess nicht lange auf sich warten. Hier ein paar Schnappschüsse von der Aktion:

Aber keine Sorge, der Topf war, abgesehen von seinem tierischen Inhalt, noch leer und die Herdplatte aus ;-)

Es raschelt im Stroh. Aber wo ist Gnophos?

Es raschelt im Stroh. Aber wo ist Gnophos?

"Aha, auf der anderen Seite bewegt sich etwas!" Gandhi setzt zum Sprung an...

Doch noch während Gandhi sprang, krabbelte der kleine Schlaufuchs unter dem Haufen hindurch und sauste auf der anderen Seite wieder raus, so dass die britischen Pfoten ins leere Gras patschten. Aber egal, sie hatten beide ihren Spass und Gandhi ruhte sich nach dem Getobe zufrieden in dem zerfledderten Grashaufen aus und sonnte sich ;-)

Dabei war er ähnlich gut getarnt wie Palladius, den es ins Holz zog:

Auch Ambrosius kam immer wieder raus, legte sich in aller Ruhe auf die warmen Steinplatten und döste zufrieden vor sich hin. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass ihm sogar noch ein zweiter Frühling geschenkt wird?

Und die Dame des Hauses? Ja, sie war auch da und genoss das Spielen, Sonnen und Jagen mit mir und den Jungs. Sie war am Samstag allerdings etwas kamerascheu, sorry ;-)

Gandhi, mein Prachtbärchen (29. März 2016)

Seit Hieronymus vor einem Jahr gestorben ist, hat Gandhi mehr und mehr seinen Platz eingenommen und ist zu meinem Grossen geworden. Zwar ist er nicht so anhänglich und verschmust, aber mindestens ebenso sensibel und feinfühlig. Wenn es mir mal nicht so gut geht, spürt er das und ist sofort an meiner Seite, schnurrt beruhigend und massregelt auch mal die anderen, wenn sie zu wild im Bett herumtoben. Neulich rannte Palladius wie von der Tarantel gestochen die Treppe herunter und wollte sich mit seinen 6.5kg auf mich stürzen, die ich angeschlagen im Bett lag. Gandhi, der mich bewachte, sprang sofort auf, stellte sich in den Weg und fing die Wucht des Sibirischen Aufpralls mit seinem Körper ab. Erst als Palladius ruhiger wurde, legte er sich wieder neben mich, schnurrte und schaute mich mit seinen unglaublich schönen Augen an. Es ist wirklich erstaunlich: Zwar ist er wie gesagt nicht derjenige, der mir körperlich immer sehr nahe sein will (das war bei Hieronymus ganz anders), dafür scheint er auf einer anderen Ebene um so enger mit mir verbunden zu sein, was mich immens freut. 

Gestern waren wir kurz alleine auf der Dachterrasse und er genoss die Sonne und meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Hab dann eine Weile mit ihm geredet und er sass da, schaute mich zufrieden an und schien zuzuhören. Er ist wirklich eine faszinierender Kater - und unsäglich schön, wie ich gestern wieder einmal feststellen konnte. Mein Bärchen!!

Heloise (20. April 2016)

Nachdem bislang mehrheitlich die männlichen Fellnasen hier betextet und bebildert wurden, ist es höchste Zeit, dass auch die Dame des Hauses ihre Würdigung erfährt. Sie kam in den bisherigen Beiträgen ja eher als anstrengendes, recht emotionsflexibles Wesen rüber, aber das ist sie nicht nur. Neben ihrer immens kommunikativen Art (wenn sie jemanden mal in ihr Katzenherz geschlossen hat, möchte sie sich demjenigen gerne über verschiedenste lautliche Äusserungen mitteilen und schätzt es sehr, wenn man sich dann mit ihr unterhält) zeichnet sie sich vor allem dadurch aus, dass sie eigentlich seit ihrem Einzug bei uns vor nunmehr 6 Jahren so ziemlich jede Nacht neben mir im Bett schläft. Die Nächte, die sie woanders ver-bracht hat, kann man fast an einer Hand abzählen. Oft wartet sie schon im Bett oder drunter, um dann ihren favorisierten Platz einzunehmen: halb oder ganz unter der Bettdecke und eng in meine linke Achselhöhle geschmiegt. Ob Sommer oder Winter: unsere gemeinsame Nacht beginnt eigentlich immer so. Sie kratzt vorsichtig an meiner Schulter, damit ich die Decke anhebe und sie drunterkriechen kann. Wenn es ihr dann zu warm wird, räkelt sie sich raus und schläft neben mir, aber bitte nach Möglichkeit noch mit Körperkontakt: Pfote auf der Schulter, über meinen Arm gefläzt oder langgezogen an meinem Rücken gekuschelt. Und wehe einer der anderen Kater versucht ihr diesen Platz streitig zu machen!

Auch ist sie diejenigen, die ich oft am Abend am Fenster sitzen sehe, wenn ich später nach Hause komme. Da hockt sie im Dunkeln, scheint auf mich zu warten und es ist ein lustiger Anblick, wenn dann je nach Lichteinfall ihre schönen grünen Augen im Dunkeln leuchten. Diesen Platz verlässt sie auch erst, wenn sie mich unten nicht mehr sehen kann, und saust dann schnell zur Wohnungstüre, um mich dort zu begrüssen. So eigenwillig sie auch sein mag, so treu und anhänglich ist sie in ihren Gewohnheiten.

Und sie gäbe einen hervorragenden Wachhund ab. Wenn sie irgendwo in der Wohnung oder ausserhalb ein Geräusch hört, das sie nicht kennt, muss sie dem sofort nachgehen. Die Kater können nur mit dem Ohr zucken, aber Heloise steht auf und sieht nach. Auch wird alles, was neu in die Wohnung kommt (Mensch wie Gegenstand) zuerst einmal intensiv beschnuffelt. Waren wir Menschen beim Friseur oder benutze ich auch nur einen neuen Mascara - Madame entgeht nichts. Und läuft nachts der Fuchs durch den Garten und bellt, so ist Heloise die erste, die in der Wohnung knurrt und in Habachtstellung geht.

Nur leider ist sie auch etwas kamerascheu. Sie dreht sich oft weg oder läuft davon, wenn ich sie fotografieren will. Aber neulich, als sie so ganz entspannt in der Sonne lag, gelang mir dann doch ein Schnappschuss. Mein Mann nennt sie in dieser Pose „schwangere Bergente“:

In der Tat, übergewichtig ist sie, das ist auf diesem Bild nicht zu leugnen. Aber auch wunderschön mit ihren grünen Augen, meine Zicke!

Zeigt her Eure Füsse (02. Mai 2016)

Am Wochenende hab ich in einer ruhigen Kuschelstunde mit den Fellnasen mal ihre Pfoten genauer in Augenschein genommen und so entstand die kleine Serie „Zeigt her Eure Füsse“: die des grossfüssigen Gnophos, die wunderschönen runden, samtweichfelligen Stampfer von Gandhi, die mit lustigen Büscheln versehenen von Palladius, die eher zierlichen, runden von Heloise und Muftis Pfoten, die fast ein wenig breit und platt wirken. Schön sind sie alle und am schönsten, wenn sie möglichst nah bei mir sind wie neulich nachts, als Mufti oberhalb meiner linken Schulter lag, Heloise auf ihrem Stammplatz in der linken Achselhöhe, der Brocken Palladius auf meiner Brust, Gandhi auf meinem Oberschenkel und Gnophos über dem Schienbein. Das waren, ich hab es extra nachgewogen, 27kg Katz, schnurrend, warm und weich - einfach traumhaft!

Sibirische Gelassenheit (02. Mai 2016)

Die Putzfrau hantiert mit dem Staubsauger und rückt Möbel, im Nebenraum laufen die Waschmaschine und der Trockner, das Telefon klingelt, Ambrosius maunzt, der Drucker rotiert, ich hänge Wäsche auf - und Palladius schläft den seligsüssen Schlaf der Gerechten in meinem Schaukelstuhl. Immer wieder faszinierend, wie der die Ruhe weg hat!

Das einzige, was ihn nun noch selbst aus seinen tiefsten Träumen reissen und auf Trab bringen würde, ist ein Geräusch: wenn er hört, dass eine der anderen Fellnasen etwas anderes als das reguläre Katzenfutter frisst. "Leckerlis??? ABER NIEMALS OHNE MICH!!!"

Mittendrin, statt nur dabei (23. Mai 2016)

Das Zusammenbauen von Möbeln aller Art gehört seit Jahren zu meinen liebsten Hobbys und ist in unserem Haushalt Frauensache. Mann wird erst dazugerufen, wenn Frau über-haupt nicht mehr weiterkommt oder einen Assistenten benötigt, das kann aber dauern ;-) Andere Assistenten kommen jedoch immer ungerufen, letzte Woche war es die gesamte Katerschaft, die sich auf die IKEA-Schachtel stürzte:

Überhaupt kann ich mich über mangelnde Hilfe im Alltag nicht beklagen. Neulich beim Aufräumen des Vorratsschrankes: 

In der IKEA-Schachtel war übrigens ein "halber" Holztisch für draussen, den ich versuchs-weise als Aussichtsplattform für die Fellnasen zweckentfremden wollte. Seit etwas mehr als einer Woche ist nämlich ein Teil unserer riesigen Dachterrasse mit einem Netz vollständig gesichert, so dass die ganze Bande auch ohne Aufsicht toben und die Vögel in Nachbars Garten beobachten kann. Das geniessen sie selbstredend sehr, nur leider hatte vor allem unser Palladius das unbändige Bedürfnis, die Vögel vom Baum aus zu beobachten. Also sprang er kurzerpfote in den Ahorn (natürlich wählte er dafür den mit Abstand teuersten der drei) und hing mit seinen 6.7kg in den dünnen Ästen oder legte sich unten in den Topf, um dann voller Erde wieder in die frisch gesaugte Wohnung zu schlendern. Was auch sonst!

Und wenn ich ihn aus dem einen Topf vertrieb, bot sich mir nur Minuten später dieses Bild: 

"Ok. In den Topf mit dem grünblättrigen Baum darf ich nicht. Aber der rote ist für mein Mittagsschläfchen doch super, oder?"

Ja, er ist nach wie vor eine echte Herausforderung, aber so lieben wir ihn halt. Überhaupt sind alle grad recht brav und lieb miteinander, es ist eine wahre Freude, ihr Zusammenspiel zu beobachten. Hier einfach ein paar Bilder der letzten Tage:

Gandhi und Heloise auf einem der umfunktionierten Tische in der Abendsonne beim gemeinsamen Vogelwatching.

Ich will mich ja nicht selbst loben, aber die Idee war wirklich super. Zuerst suchte ich nach schönen Aussen-kratzbäumen (ein Widerspruch in sich, ich weiss), dann überlegte ich, was man am einfachsten zweckentfrem-den kann. Mit diesem Ergebnis sind nicht nur wir Zweibeiner zufrieden, sondern auch die Fellnasen, die alle regen Gebrauch davon machen. Kann ich nur weiterempfehlen! Und selbst Palladius springt nur noch jedes zweite Mal auf den Tisch statt in den Ahorn, was für ein Fortschritt!

Ambrosius und Gandhi auf dem Sonnendeck, wobei Ambrosius mal wieder seine Fürsorge ausleben kann und das mindestens ebenso geniesst wie Gandhi. Einfach jedes Mal ein schöner Anblick, der sich uns noch hoffentlich lange bietet!

Meine beiden Gs: Gandhi und Gnophos. Sie teilen nicht nur ihre riesige Vorliebe für rohes Fleisch, sondern an diesem etwas verreg-neten Tag auch das Rentierfell auf dem Sessel meines Mannes. Im ersten Moment hatte ich sie gar nicht gesehen, weil sie so gut getarnt waren, erst als beim Spielkuscheln Bewegung reinkam, fielen sie mir auf ;-)

Tierische Staubsauger (03. Juni 2016)

Unser Perserkater Ambrosius darf ja auf seine kranken, alten Tage hin so die eine oder andere Sonderbehandlung geniessen. Dazu gehört auch, dass er Extrafütterungen und Leckerlis kriegt, wann und so viel er will. Wenn er mal zur Fütterungszeit nicht so richtig essen will, gibt es später was – und daran hat sich der Schlaumeier natürlich schon gewöhnt. Er springt dann meist zu mir auf den Schreibtisch, setzt sich mächtig schnurrend vor mich, gibt Pfötchen und miaut lautlos (also er macht die Mundbewegung des Miauens, aber es kommt kein Ton raus). In der Kombi konnte ich ihm früher schon nicht widerstehen und jetzt erst recht nicht. Die Dose mit den Leckerlis steht schon griffbereit und gestern frass er gierig und höchst zufrieden direkt aus der Dose. Ist mir ja alles Recht, wenn er nur frisst. Als ich aber einen Moment nicht richtig hinsah, warf der Tollpatsch die Dose um und es leerten sich gefühlt hunderte kleiner Leckerlis über den Schreibtisch, meinen Schoss und den Boden des Arbeitszimmers. Na toll, typisch Mufti, und ich darf das wieder alles putzen!

Aber den Gedanken hatte ich noch nicht beendet, da nahte Hilfe: polternd stürzten Palladius und Gandhi die Treppe herunter, denen das Fallen der Leckerlis nicht entgangen war, und sammelten innert kürzester Zeit alles auf, was sie finden konnten. Ein Staubsauger wäre nicht viel schneller gewesen, vor allem bei Palladius ;-) Der ist derart verfressen und gierig, dass er sich mit viel Mühe und Körpereinsatz auch noch das letzte Minikrümelchen angeln musste, das unter dem Rollschrank lag oder unter dem Tischbein eingeklemmt war. Dabei musste ich ihm helfen und bis das nicht getan war, gab er keine Ruhe. Tierischer Staub-sauger eben ;-)

Diese Verfressenheit hat er letzte Woche übrigens beim Tierarzt auf ganz besondere Weise demonstriert. Er und sein sibirischer Kollege sind zusammen zur Kontrolle gefahren und während Gnophos untersucht wurde, stierte Palladius ständig in eine Ecke des Raumes zum Schrank und wurde ganz zappelig, wenn sich jemand in diese Richtung bewegte. Ich sah nichts, was ihn dort interessieren könnte, aber auch der Tierarzt bemerkte seine Unruhe. Erst dachten wir, er sei nervös oder ängstlich, aber das war es nicht. Irgendwann kam mir ein Verdacht und ich sagte zum Dökti: „Bewahren Sie dort im Schrank nicht diese Paste auf, die die Tiere als Belohnung am Ende kriegen? Aber es kann doch nicht sein, dass Palladius das nach etwas mehr als einem Jahr noch weiss, oder?“ Doch, der verfressene Brocken wusste das noch und wir standen alle staunend und lachend um ihn herum. Natürlich bekam er sofort etwas und nach der Behandlung nochmal ne richtig grosse Portion – und das obwohl der Dökti eigentlich meinte, er sei leicht speckig und ich müsste etwas auf sein Gewicht achten. Aber er war so begeistert von ihm, dass er sagte, er dürfe das, das Masshalten könne ich ja zuhause übernehmen. Nun ja, ich geb mir zumindest alle Mühe ;-)

Speckig hin oder her: Gnophos und Palladius haben die Kontrolle bestens gemeistert und sind gesund, was mich besonders bei Gnophos freut, bei dem wir ja letztes Jahr mit der Lunge etwas Sorge hatten. Die beiden Herren wollten übrigens auch wieder in einem Transportkäfig reisen, was für mich eine Herausforderung der besonderen Art war, denn das waren doch gut und gerne fast 15kg! Aber was (er)trägt Frau nicht alles, damit Sibirien ruhig und zufrieden im Auto hockt und die Fahrt über nicht lautstark protestiert...

Noch einer! (13. Juni 2016)

Bei einigen hat es sich ja schon herumgesprochen, dass bei uns wieder tierischer Nachwuchs geplant ist. Vor einigen Wochen hat mein Mann die Homepage der Schwarzwaldtiger ent-deckt und sich sofort in die wirklich wunderschönen Sibirischen Katzen und Kater verliebt. Ich musste meinem Mann zwar wiederholt versprechen, dass wir mit einem weiteren Kitten warten, bis unser Ambrosius nicht mehr da ist, aber ich gebe zu, dass ich mich nicht sehr gewehrt hab, als mein Mann gegen seinen eigenen Vorsatz verstossen wollte ;-) Und nun sitzen wir wieder da und können es kaum abwarten, bis der kleine Zwerg endlich bei uns einzieht. Noch heisst er Titus, aber wir haben ihn schon umgetauft, damit er auch vom Namen her in unsere Runde passt: Origenes Adamantius. Und so sieht der kleine Schatz aus:

Bei unserem ersten Besuch war er noch recht jung, gerade einmal 5 Wochen, und schlief ruhig im Kreis seiner Geschwister. Als wir ihn auf den Arm nahmen, wirkte er über die Störung nicht wirklich unzufrieden, sondern schaute uns schlaftrunken an, schien zu schnuppern und kroch von meiner Brust hoch zum Hals, wo er sich ankuschelte. Ach, ich hätte ihn am liebsten sofort eingepackt, aber nun müssen wir uns mal wieder in Geduld üben, bis er alt genug ist. Die Spannung steigt – auch mit Blick darauf, wie die anderen und vor allem die beiden Sibirischen Herren auf den Neuzugang reagieren. Schön wäre es natürlich, wenn Ambrosius dann noch da ist, aber das entscheidet er selbst. Momentan geht es ihm noch gut und er scheint mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Partyprotest (27. Juni 2016)

Über Gäste und Besucher freuen sich unsere Fellnasen auf sehr unterschiedliche Art und Weise: Während Ambrosius und Palladius in ihnen potentielle Streichler und Leckerlifütterer sehen, die man durch das Reiben oder Kratzen an Hosenbeinen und durch den Sprung auf den Schoss nur genügend bezirzen muss, neigen Heloise, Gnophos und vor allem Gandhi erstmal zur Flucht auf den Kratzturm oder unters Bett, um dann irgendwann doch mal zu schauen, wer sich da so in ihrem Revier aufhält. Aber sie bleiben skeptisch und sind froh, wenn die Leute wieder weg sind. Besonders Gandhi ist dann trotz der vorherigen Gabe von Bachblütentropfen eigentlich nur unter dem Bett zu finden (wie früher Hieronymus) und er hat dann leider die seltsame Angewohnheit, seinen Unmut über die Besucher in der Nacht durch lautes und unruhiges Miauen kundzutun. Letzte Woche war es wieder mal so weit, wir feiert mit ein paar Leuten Menschengeburtstag auf der Dachterrasse. Kein ausgelassenes Fest, eher wie immer eine ruhige, gemütliche Runde. Gandhi war den Abend über hin und her gerissen zwischen scheuem Rückzug und mutigem Hervorwagen, weil er ja eigentlich auch gerne wie die anderen auf der Dachterrasse sein wollte, aber eben, da waren diese Leute. Niemand versuchte ihn anzufassen, auf den Arm zu nehmen, es war auch nicht laut oder sonst was, aber es war ihm einfach nicht ganz geheuer. Und so stromerte er, nachdem wir müde ins Bett gefallen sind, die ganze Nacht durch die Wohnung, miaute, quietschte und fiepste und ich stand immer wieder auf, um ihn zu beruhigen, aber das hielt jeweils nur ein paar Minuten an. Wir hatten also beide eine enorm unruhige und schlafarme Nacht, aber im Gegensatz zu ihm musste ich am anderen Tag arbeiten :-( Und während er sonst seinen Schlafplatz auf dem Kratzturm im oberen Stock hat, liegt er nach solchen Nächten immer auf dem in meinem Büro, damit ich ihn auch ja vom Schreibtisch aus sehen kann – oder er mich, wer weiss das schon. Jedenfalls rührte er sich letzte Woche den lieben langen Tag nicht vom Fleck! Er drehte sich höchstens mal von einer auf die andere Seite, aber ansonsten war nur Schlafen und Schnurren angesagt, wenn man ihn streichelte. Wie motivierend das für mich am Schreibtisch war, kann man sich denken ;-)

Ja, das ist mein Bärchen: Er hat wie Hieronymus eine enorme Sensibilität! Zu gern würde ich in solchen Momenten mit ihm reden können, um ihn zu verstehen und zu wissen, was da hinter diesen wunderschönen orangefarbenen Augen vorgeht, aber diese Gabe hab ich leider nicht. Und so werden wir weiter nach den Feiern unruhige Nächte haben und Tage, an denen er in meiner Nähe schlafen will, aber das sind ja zum Glück nicht viele im Jahr.

"Yoga" in der Abendsonne ;-)

Tür-Falle (30. Juni 2016)

Alle Welt warnt zurecht immer vor gekippten Fenstern, die den Fellnasen zum Verhängnis werden können. Aber dass Türen auch nicht zu unterschätzen sind, weiss ich seit heute.

Unserem Palladius war es langweilig und auf der Suche nach Unterhaltung, sprang er in eine Kiste hinter der Türe, die wiederum auf anderen Kisten stand. So weit, so gut. Nach ein paar Minuten wollte er aber weiter, nämlich auf die Tür, und versuchte sich im Klettern. Dabei rutschte er mit der linken Pfote in den Spalt zwischen Türe und Wand, verlor das Gleichgewicht, kippte nach vorne, fiel von der Kiste, drückte mit seinem eigenen Gewicht die Türe zu und klemmte sich die Pfote ein – eine schmerzhafte und zugleich recht aussichtslose Situation! Zum Glück stand ich daneben, konnte ihn halten und die Türe wieder aufmachen, um seine Pfote aus dem Spalt zu ziehen. Aber wenn nicht – das will ich mir gar nicht ausmalen!

Also, liebe Katzenbesitzer: Entweder ist unser Palladius ein selten grosser Tollpatsch und alle anderen Fellnasen sind schlauer als er oder man überlege schon mal, wie man die Türen sichert. Ich geh jedenfalls gleich stabile Türstopper kaufen...

Der Countdown läuft (13. Juli 2016)

Noch dreimal Schlafen, dann ist es soweit: Origenes kommt! Die Zweibeiner im Haus sind zugegebenermassen schon mächtig aufgeregt, zählen die Nächte und verfallen mal wieder dem Nestbautrieb, obwohl wir uns wiederholt gegenseitig versichern, dass alles parat ist für den Kleinen. Letztes Wochenende wurden noch die letzten Aussichtstische auf der Dachterrasse montiert, das Babykatzenklo steht parat, das Näpfchen auch, die Spielsachen sind griffbereit, Futter ist organisiert und die fünf grossen Fellnasen werden regelmässig zugetextet, dass am Samstag ein kleiner, feiner Kerl hier einziehen wird, dem man bitte freundlich begegnen möge. Ob das was nutzt? Keine Ahnung, aber es kann hinterher niemand sagen, wir hätten sie nicht vorgewarnt und uns alle Mühe gegeben ;-)

Auch Palladius scheint seinen Teil zu den Vorbereitungen beizutragen. Mein Mann sagte neulich: „Oh je, dann müssen wir ja wieder sämtliche kleinen Schlitze und Ecken abdichten.“ Puh, genau, das fehlte noch in den Vorbereitungen! Für unsere Grossen ist die Wohnung ja schon recht gut gesichert (das gilt selbstredend nur so lange, bis Palladius uns wieder auf eine eklatante Sicherheitslücke aufmerksam macht, auf die kein Mensch vorher gekommen wäre). Aber für einen abenteuerlustigen kleinen Sibi muss das Konzept nochmals überdacht werden, klarer Fall.

Zum Glück haben wir hierfür wie gesagt Hilfe: Palladius. Der gibt sich seit ein paar Tagen alle Mühe, um mir zu zeigen, auf was für Ideen man so kommen kann. Wenn er sich zuvor eigentlich nie wirklich für das Bücherregal interessiert hat, so sucht er sich nun ständig Lücken und Freiräume, in die er springen kann. Dass dabei Bücher auf den Boden knallen, teilweise auch sehr teure, stört ihn in keinster Weise. Wieso auch. Eben versuchte er mit aller Macht, einen Karton aus dem Regal zu ziehen, um dahinter sein Schläfchen zu machen. Dass er sich dafür zielsicher die gelbe Kiste mit der Wolle aussuchte und nicht die gelbe Kiste mit den Briefen, ist auch irgendwie klar ;-) Er untersuchte erstmal mit der Pfote den Inhalt der Schachtel und riss dann so lange dran rum, bis sie auf dem Boden stand. Nachdem der Raum dahinter erkundet und kurz probegelegen war, öffnete er den Deckel und hockte sich zufrieden rein: "Viel besser."

Von solchen Ideen ist er auch nicht abzubringen, Ablenkungen funktionieren wenn überhaupt nur wenige Minuten, dann hat er wieder sein eigentliches Objekt der Begierde im Fokus. Ganz nach dem Motto: Was muss, das muss. Bleibt zu hoffen, dass Origenes da etwas weniger penetrant ist. Sein Blick lässt jedenfalls viel Wachheit und Interesse erahnen... Dreimal Schlafen noch, dann wissen wir es ;-)

24 Stunden, 24 Pfoten (17. Juli 2016)

Gestern war ein super aufregender Tag für uns alle, denn am Mittag zog ja Origenes ein. Jetzt, 24 Stunden später, kann ich sagen, dass wir alle zufrieden und happy sind und die Eingewöhnung wieder einmal super geklappt hat. Wie im letzten Jahr galt ja: Die Reaktion der Grossen, also Ambrosius, Heloise und Gandhi, war ungefähr absehbar, aber das Sibirische Doppelpack? Wer weiss. Ich hab mir natürlich so meine Gedanken gemacht, aber es kam dann doch anders. Aber zunächst zu dem heutigen Hauptdarsteller.

Gestern war er natürlich die ersten Stunden noch sehr scheu, denn es war ja nun wirklich alles neu für ihn: Wohnung, Gerüche, tierische Kollegen, sein Name (im Stammbaum steht Titus) und nicht zuletzt wir Menschen, die wir auch noch anders sprechen. Wenn er so still, wenn auch viel schlafend, in einer Ecke sass, tat er mir so leid. Aber gegen Abend taute er sichtlich auf, erkundete den unteren Stock der Wohnung, frass das angebotene Futter, spielte etwas mit uns, benutzte das Kistlein (seines und das der Grossen) und liess sich dann sogar von mir durchkraulen. Der Moment war recht berührend. Nachdem ich nun wirklich fast den gesamten Nachmittag bei ihm in der Nähe auf dem Boden lag, mit ihm sprach, wenn er wach war, und viel geblinzelt hab, schaute er mich irgendwann nochmals wie prüfend an und wurde weich, ich kann das gar nicht anders beschreiben. Er warf sich vor mir auf den Rücken, schnurrte und wälzte sich milchtretend hin und her. Dann durfte ich ihn von oben bis unten durchkraulen und hatte vor Freude fast Tränen in den Augen. Auch bei meinem Mann konnte er heute morgen dann nicht mehr widerstehen und nun werden wir mit hocherhobenem Schwänzchen schnurrend begrüsst und er reibt sich an uns, was der kleine, zarte Körper hergibt. Die Nacht hat er mehrheitlich unter unserem Bett schlafend verbracht, gegen 3 Uhr wurde er dann wach und ging auf Erkundungstour. Ab da hatte ich dann wenig Ruhe – aber weniger wegen ihm als wegen mir. Ich wollte doch unbedingt wissen, was er so anstellt und bei ihm sein, wenn er sich ängstigt. Überbesorgte Katzenmutter ;-) Und so streunte ich ne Weile mit ihm durch die Zimmer und er kam tatsächlich immer wieder zu mir, suchte Nähe und stiefelte dann weiter. Alles in allem scheint er aber mit uns und den neuen Artgenossen recht zufrieden zu sein.

Heute sind eigentlich alle schon wieder mehr oder weniger im Normalbetrieb. Ambrosius, Gandhi und Gnophos sind ihm schon am vertrautesten, weil sie wie ich gestern fast nur bei ihm waren. Die beiden haben das echt toll gemacht, vor allem bei Gnophos hab ich sehr gestaunt. Die Geduld und Neugier, die er auch sonst an den Tag legt, hat sich gestern als sehr vorteilhaft erwiesen. Heloise kam ab und zu vorbei, hielt sich aber eher im oberen Stock auf, das war ihr nicht geheuer. Als sie gestern mal kurz runterkam, konnte ich ein Bild von ihr machen, das Bände spricht: "Aber nicht im Ernst, oder???"

Palladius war erst total ungerührt, mit zunehmendem Bewegungsradius von Origenes schien er aber doch unsicher zu sein: „Der bleibt ja da und läuft auch noch durch mein Revier!?!“ Dann hat er mit leichtem Fauchen ab und zu den Boss gespielt, aber das war’s auch schon. Für ihn war das von der Züchterin mitgegebene Spielzeug viel interessanter. Davon stahl er eines nach dem anderen und hatte seine wahre Freude dran. Ausser Madame hat sich keiner wirklich lange zurückgezogen, Aggressionen gab es keine und heute haben sie ihn auf seinen Erkundungsrunden abwechselnd begleitet. Momentan schläft er neben mir in meinem Lesesessel und sogar Heloise kommt immer mal wieder vorbei und schaut nach ihm. Zu nah sollte er ihr noch nicht kommen, aber das kennen wir ja schon von ihr: „Nur nicht zeigen, dass man sich eigentlich mit der Situation schon abgefunden hat, sondern lieber noch etwas erschreckt tun, dann kriegt man mehr Aufmerksamkeit.“ Meine Zicke ;-)

Hier noch ein paar Bilder von gestern und heute...

zufrieden schlafend in meinem Lesesessel und mit dem Laserpointer spielend

erste vorsichtige Annäherungen...

Palladius und Ambrosius nutzen die mitgebrachten Sachen nicht nur zum Spielen ;-)

48 Stunden, 24 Pfoten (18. Juli 2016)

Nach 48 Stunden im neuen Zuhause kann ich stolz berichten, dass die Zusammenführung und Eingewöhnung super geklappt hat. Madame hat heute Nacht schon wieder auf ihrem Platz an meiner Seite geschlafen und ist Origenes am Morgen sehr interessiert nachgelaufen, um ihn zu beschnuppern. Da dieser aber in totaler Spiellaune war, hielt er selbstredend nicht so still, wie sie das wollte, und so verzog sie sich wieder, um in Sicht- und Hörweite zu schlafen. Nachdem er den Tag gestern mit kleineren Unterbrechungen mehr oder weniger durchgeschlafen hatte, war er am Abend dafür um so unternehmungslustiger und spielfreudiger. Sämtliche Spielsachen, die im Arbeitszimmer rumliegen, wurden durcheinander gewirbelt und die grossen Fellnassen haben nur erstaunt geschaut, wie da die Post abging. Nach wenigen Minuten sah es hier aus wie auf dem Schlachtfeld, aber alle hatten ihren Spass. Knapp zwei Stunden lang tobte Origenes durch den unteren Stock und schien dabei sein Spielzeug immer mal wieder den Grossen zu überlassen, um es sich anschliessend wieder zu holen. So kamen sie sich wieder ein Stück näher und heute morgen tobten sie schon zu dritt oder zu viert durch die Wohnung – allerdings zu absolut indiskutabler Zeit: von 5 bis 6.30 Uhr. Das müssen wir ihm noch abgewöhnen, war bei Gandhi damals aber genau gleich ;-) Die Nacht war wieder absolut ruhig. Er schlief auf meinem Sessel oder dem Kratzturm, kein Piepsen, nichts. Hab einmal nach ihm geschaut, da schnurrte er zufrieden und pennte weiter. Sein Aktionsradius beschränkt sich noch weitgehend auf die untere Etage und den Balkon, den er heute erstmals inspizieren wollte. Im oberen Stock war er schon ein paar Mal, auch zum Fressen, aber unten scheint es ihm noch wohler zu sein.

Nun lernt er so langsam die Alltagsgeräusche hier kennen, zu denen unter anderem das Rumlaufen von Mensch und Tier, das Schnarchen von Mufti und das Getobe von den drei mittleren Buben gehört: Gandhi, Palladius und Gnophos. (Und auch wenn es hier schon zum Fürchten aussieht, werde ich mit dem ersten Staubsaugereinsatz noch warten; grobes Kehren muss genügen.) Wenn die drei loslegten, erschrak er gestern noch, heute schaute er eher interessiert zu und begrüsste jede grosse Fellnase schnurrend und mit hocherhobenem Schwänzchen. Er darf sich noch nicht an allen reiben, aber das dauert bestimmt nicht mehr lange und kommt natürlich sehr darauf an, wie schnell er dabei ist. Besonders lustig ist es, wenn er sich etwas rascher auf Palladius zubewegt und dieser dann erschrocken zurückhüpft. Lustig deshalb, weil Origenes so klein und zierlich ist und der zurückzuckende Riese Palladius immerhin mehr als 3.5mal so viel wiegt wie er. Wie ein Elefant, der vor der Maus zurückspringt:-)) Aber weit geht er nie, dafür ist viel zu neugierig. Wenn er oder einer der anderen Kater hört, dass Origenes spielt, dann kommen sie sofort und wollen zusehen oder auch etwas spielen. Dafür sind sie heute schon mindestens 3mal von ihren momentan nahegelegenen Schlafplätzen aufgestanden. Jetzt aber, da der Kleine richtig erledigt ist und pennt, hat sich jeder auf seinen angestammten Platz zurückgezogen, um zu ruhen; die nächste Wachphase kommt bestimmt und da muss man gestärkt sein...

beim Klettern über die Armlehne fast eingeschlafen :-))

hellwach beim völkerverbindenden Tamponspiel...

"Ich bin jetzt überall, haha!"

Origenes schliesst Freundschaften (21. Juli 2016)

Nun ist der kleine Schatz fünf Tage im neuen Zuhause und es läuft nach wie vor alles wunderbar. Er tobt nun ganz angstfrei in beiden Etagen herum und liebt es auch, auf den unteren Balkon oder den abgetrennten Teil der Dachterrasse zu gehen. Er scheint wie Gnophos ein Draussenkater zu sein und war heute eigentlich den ganzen Tag an der frischen Luft: Erst hat er ausgiebig zwischen den Töpfen gespielt und von verschiedenen Aussichts-punkten aus in den Garten und Nachbars Bäume gespäht, wo es ja so viele Vögel hat! Nach mehr als zwei Stunden war er dann kaputt und schlief mit wenigen Unterbrechungen von 11 bis 18 Uhr auf dem Balkon in meiner Spaghettiliege oder unter einer Pflanze.

mit interessanter Beinhaltung am Schlafen

zwei Grasgeniesser unter sich

mit Gandhi Abendsonne und Aussicht geniessend

Er stromert ruhig und zufrieden alleine durch die Gegend und schnurrt ganz laut, wenn er eine der anderen Fellnasen oder mich sieht, kommt schnell zum Kurzkuscheln her und trollt sich wieder. Heute morgen durfte es dann im Bett auch etwas mehr Kuscheln sein. Etwa eine halbe Stunde lange aalte er sich auf der Bettdecke, spielte mit meinen Fingern und Zehen unter der Decke und liess sich durchkraulen. Und während ich das hier schreibe, sitzt er unter meinem Sessel und versucht meine Beine mit seinen kleinen spitzen Krallen zu fangen ;-)

Mit seinen beiden sibirischen Kollegen Gnophos und Palladius darf er inzwischen auch etwas länger kuscheln, was sehr süss ist. Beim Spielen kannten sie schon keine Berührungsängste mehr, aber das waren dann ja meist „versehentliche“ und kurze Körperkontakte. Nun aber sieht man immer häufiger, wie sie die Nasen aneinander reiben, Köpfchen geben und vorhin hat Palladius ihn sogar schon abgeschleckt. Der Riese lag auf dem Rücken, Origenes kam schnurrend auf ihn zu und Palladius schnappte ihn sich mit den Pfoten, umarmte ihn regelrecht, zog ihn zu sich und putzte seinen Kopf. Auch Gandhi lässt immer mehr Nähe zu, Heloise verfolgt ihn oft neugierig schnuffelnd und Ambrosius akzeptiert einfach, dass er da ist. Er schaut ab und zu nach ihm und beobachtet sein Treiben, aber das Kümmern und Bemuttern überlässt er nun den anderen.

So erleben wir gerade eine schöne und intensive Zeit. Die Freude am kleinen Origenes, seinem Einleben, seiner zunehmenden Offenheit uns allen gegenüber und das Beobachten von Ambrosius, das Sorgen darum, ob sich sein Zustand verändert, und das Realisieren, dass er die Bemutterung des Neuzugangs nun nicht mehr selbst übernimmt, sondern sie den anderen überlässt. Er schläft viel, zieht sich aber nicht zurück, wie Hieronymus das damals getan hatte, im Gegenteil. Man sieht es schön an dem Bild im letzten Bericht, wo er das von der Züchterin mitgebrachte Bett als neuen Schlafplatz beanspruchte, das mitten im Arbeits-zimmer und damit dem bevorzugten Spielplatz der Kleinen steht. Wenn er wach ist, nimmt er noch immer Anteil an dem, was passiert, und möchte dabei sein. Wir werden ihn einfach gut im Auge haben, denn nun sind es immerhin fast 1.5 Jahre seit der Diagnose. Eine unglaublich lange Zeit, für die wir sehr dankbar sind! Wäre schön, wenn er seinen 13. Geburtstag Mitte August noch erleben kann, aber das haben wir nicht wirklich in der Hand.

Gnophos&Origenes (02. August 2016)

Origenes ist nun etwas mehr als zwei Wochen bei uns und entwickelt sich wirklich prima. Er hat schon gut zugenommen, ist gewachsen und lernt so langsam, dass sein gspinnertes Treiben zwar wirklich allerliebst ist, aber dass es doch auch Grenzen bei Mensch und Tier zu beachten gilt. Nicht sofort und beim ersten Mal, aber irgendwann schon ;-) Die Geräusche des Alltags irritieren ihn schon eine Weile nicht mehr, er bewegt sich völlig frei in allen Zimmern und war selbst beim gestrigen kleinen Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertags recht ruhig. Er versteht sich mit allen sehr gut und wenn er rumtobt, hat er in der Regel mehr als zwei Zuschauer und immer mindestens einen Mitspieler.

Wir hatten ja schon von Anfang an den Verdacht, dass er und Gnophos sich im Wesen sehr ähnlich sind, und das hat sich zunehmend bewahrheitet. Beide sind in ihrer feingliedrigen Statur eher vorsichtig, planvoll und schlau und haben weniger das Draufgängerische wie Palladius. Beide lieben rohes Fleisch, sind am liebsten draussen und kuscheln mit den anderen besonders dann besonders intensiv, wenn diese auf einem Schlafplatz liegen, den sie eigentlich gern selbst hätten. Dann schmeissen sie sich jeweils auf die andere Fellnase und beschmusen sie so lange, bis diese das Weite sucht und sie sich selbst auf den angewärmten Platz legen können.

Gandhi kennt das Spiel von Gnophos und schaut entsprechend genervt: "jetzt fängt der auch schon so an...!"

Heute musste ich aber doch sehr lachen, als Origenes und Gnophos sich gegenseitig als Kuschelopfer ausgesucht hatten. Zuerst lag Origenes schlafend auf dem Podest und Gnophos kuschelte sich dazu. Beide schnurrten, aber irgendwann rückte Origenes dann doch etwas ab, um bequemer schlafen zu können. Nach ein paar Minuten war ihm der Abstand dann wohl doch zu gross und er rückte Gnophos wieder auf den Pelz. Sie schnurrten und dösten, bis es einem wieder zu eng wurde, er abrückte und so weiter. So aalten sie fast eine halbe Stunde lang hin und her, auseinander und wieder zusammen und schnurrten höchst zufrieden, während ich fast dahingeschmolzen bin! Hier ein paar Bilder von der Sibirischen Schmusestunde...

Nestbautriebe (02. August 2016)

Seit längerem studieren wir nun schon an einem Aussenkratzbaum für unsere Fellnasen herum und sind auf keine Lösung gekommen, die uns wirklich gut schien. Was es zu kaufen gibt, war uns entweder zu teuer oder es bestand die Designkontrolle nicht, und der Plan, im Wald von Freunden einen Baum zu fällen und diesen dann entsprechend zu präparieren, scheiterte auch an so diversen Kleinigkeiten wie Gewicht des Stammes, Transport auf die Dachterrasse, konkreter Feinausbau und so weiter. Letzte Woche kam uns dann die Einsicht „Warum das Rad neu erfinden, wenn sich etwas schon bewährt hat?“ und so baute mein Supermann den Kratzturm, den wir im Innenraum schon haben, einfach nochmal in etwas grösser und umwickelte dieses Mal sogar den Stamm eigenhändig mit Sisalseil. Das nenn’ ich mal Einsatz für die Katz ;-)) Und noch bevor er mit seiner Arbeit fertig war, hockten sie schon auf den verschiedenen Ebenen und schienen wie wir sichtlich zufrieden zu sein. Hier ein paar Fotos von der Entstehungsphase:

Die Arbeit musste natürlich überwacht werden. Und wer eignet sich dafür besser als Palladius? Niemand, klar. Aber man darf das nicht als Störung sehen, sondern vielmehr als nützlichen Livetest. Denn wenn was nicht passt, merkt man das doch besser vor dem Zusammenschrauben als hinterher ;-)

Ambrosius geht es gerade wieder recht gut und er beteiligt sich an allem, was hier so passiert. Wie Origenes saust er noch immer an der Stange von unten nach oben (immerhin fast 140cm) und scheint den neuen Platz sichtlich zu geniessen - allein oder mitten im katerlichen Treiben.

„Der Vogelfänger bin ich ja...“ (01. August 2016)

Die bekannte Arie aus Mozarts „Zauberflöte“ kam mir letzten Freitag Abend wieder in den Sinn, als mein Mann und ich am Abend von einer recht anstrengenden Wanderung zurückkamen. Wir waren ziemlich erschöpft und wollte nur noch die Raubtierfütterung hinter uns bringen, duschen und ab ins Bett. Aber plötzlich hörte ich von oben ein seltsames Geräusch und sah Sekunden später einen laut knurrenden Gnophos mit etwas Grossem in der Schnauze die Treppe runterrasen, verfolgt von den beiden anderen Sibis. Es dauerte eine Weile, bis ich das kapiert hatte, aber offenbar hatte sich eine kleine Meise durch einen der Fensterschlitze ins Innere der Wohnung verirrt, wo Gnophos sie sich gekrallt hat – im wahrsten Wortsinn. War das eine Aufregung für Mensch und Tier (inklusive Vogel, denn das arme Tierchen lebte noch) und alle waren plötzlich hinter dem knurrenden Gnophos her. Die Vierbeiner, weil sie ihm die Beute abjagen wollten, und ich, weil ich ihn daran hindern wollte, sein blutiges Geschäft in der Wohnung zu vollenden. Irgendwann konnte ich ihn dann packen und hab ihn samt der zappelnden Meise auf die Dachterrasse gesetzt, was er natürlich überhaupt nicht verstand. Aber nach einer Weile fügte er sich und liess zufrieden die Fetzen, äh Federn draussen fliegen. Ich hatte ja die feste Hoffnung, dass er den Vogel totbeisst und sich das „Problem“ von selbst löst, aber dem war nicht so. Mein Mann hat sich dann erbarmt und das Tierchen erlöst, damit endlich wieder Ruhe einkehren konnte.

Und es war wieder so wie damals bei Heloise: einerseits Freude mit der Fellnase über den Jagderfolg (ok, etwas stolz war ich auch auf den Jäger!), andererseits das Erschrecken über die Brutalität, mit der er vorging, und das Mitleid mit dem kleinen Vögelchen. Der Satz „So ist halt die Natur: fressen und gefressen werden“ war mir selten so nah wie in den beiden Momenten...

Britische Spielfreude (04. August 2016)

Nicht nur Sibirien ist enorm verspielt, auch Gandhi möchte ab und zu bespasst werden. Und da hat er so ganz eigene Vorstellungen: Er setzt sich quietschend neben meinen Schreibtisch und schaut immer abwechselnd zu mir und zum Bücherstehpult, in dem der Laserpointer liegt. Das ist sein liebstes Spielzeug und er quietscht so lange, bis ich es hole und den roten Punkt für ihn über den Boden sausen lasse. Wie wild und schnell der Bär dann sein kann, würde man fast nicht vermuten, wo er doch ansonsten eher gemütlich unterwegs ist. Aber bei dem Pointer geht die Post, also die Katz ab! Schon in Moment, in dem ich das Gerät nur in die Hand nehme, steigt seine Aufregung sichtlich, er beginnt fast zu zittern und der Blick wird augenblicklich zum Boden gerichtet, um das kleine Ding auch ja nicht zu verpassen. Bei der Jagd scheint er nur immer wieder auf sein eigenes Fell zu stehen, denn das Spielfeld sieht schon nach wenigen Minuten aus, als hätte ich mindestens eine Woche nicht gesaugt. Aber was macht Frau nicht alles für den Prachtskater ;-)

vorher...

nachher...

Ahörnchen (07. August 2016)

Da planen wir wochenlang den Aussenkratzturm, um unsere teilweise recht teuren Bäume zu schützen, mein Supermann kauft im Schweisse seines Angesichtes die Bestandteile ein und baut alles zusammen – und was macht Origenes???

"Ich bin auch ein Ahörnchen"

Happy Birthday, Mufti (17. August 2016)

Gestern, also am 16. August, hatte unser Mufti Geburtstag: er wurde 13 Jahre alt. Eigentlich kein Alter für eine Katze, aber bei ihm ist das schon etwas ganz besonderes. Denn bekanntlich wurde bei ihm im Februar 2015 Krebs festgestellt und er hat die vorsichtig prognostizierte Lebenserwartung von 2-3 Monaten inzwischen schon um ein Vielfaches überrundet. Uns erstaunt und freut das natürlich sehr, auch wenn seine Allüren und Sonderbehandlungen auf die Dauer zugegebenermassen etwas anstrengend sind. Denn er kommt x Mal am Tag zu mir auf den Schreibtisch und bettelt um Leckerlis, die ihm dann mal einzeln zu füttern, mal in der hohlen Handfläche, in einem kleinen Becher oder auf dem Tisch anzubieten sind. Und einmal frisst er die eine Sorte mit Heisshunger, das nächste Mal wieder nicht, bleibt aber mit grossen Bettelaugen und lautem Schnurren vor mir sitzen, bis ich ihm was anderes präsentiere. Meist habe ich schon beim ersten Angebot Erfolg und er frisst, oft aber lehnt er vier verschiedene Sorten Leckerlis hintereinander ab, um dann mit Begeisterung wieder bei der ersten zu landen. Keine Ahnung. Aber was tut man nicht alles, dass es ihm noch möglichst lange möglichst gut geht.

Und das tut es. Er hat in den letzten Wochen sogar wieder etwas zugenommen und fühlt sich bei weitem nicht mehr so knochig an wie vor einiger Zeit. Er kümmert sich jetzt auch ab und zu um den kleinen Origenes, spielt mit den anderen, lauert (natürlich vergeblich) den Vögeln auf und jagt noch immer Grashüpfer, wenn er sie auf der Dachterrasse antrifft. Wenn man ihn so anschaut, könnte man seine Krankheit fast vergessen, oder?

Ein Königreich für einen Korb! (22. August 2016)

Unser gelber Plastikkorb wird ja eigentlich dazu verwendet, Dinge in den Keller zu tragen oder aus selbigem zu holen. Zwischendurch wird er jedoch tierisch zweckentfremdet und dann ist die Bande nicht mehr zu bremsen ;-)

Neulich jagten sich unsere drei Rohfleischfresser Gandhi, Gnophos und Origenes gegenseitig um den, in den und aus dem Korb, dass sie bisweilen selbst nicht mehr recht wussten, wer eigentlich gerade hinter wem her ist. Das war zu lustig anzuschauen! Nachdem sie sich dann irgendwann beruhigt hatten, zogen sie sich draussen auf den Kratzturm zurück und machten aus der Tobe- eine Kuschelstunde ;-)

Der Reiz des Verbotenen (22. August 2016)

Das Verbotene hat bekanntlich seinen ganz besonderen Reiz. Und das gilt nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Fellnasen. Dem kleinen Origenes versuche ich gerade beizubringen, dass man bei uns Krallen und Restkörper von Baumkronen und Blumentöpfen fernhalten sollte, aber der Erfolg ist noch eher mässig. Das Ahörnchen-Foto aus einem der letzten Beiträge zeigt es. Besonders beliebt ist jedoch auch der grosse Trog mit den Küchen-kräutern, unter die er sich zum Schlafen zurückzieht. Warum sich mit einem der hundert anderen Schlafmöglichkeiten zufrieden geben, wenn man auf lockerer, feuchter Erde vermengt mit trockenen Blättlein und unter Salbei, Oregano und Thymian schlafen kann?

Da kann ich ihn x-Mal rausholen, „Streuselkuchen“ schimpfen und ihn abbürsten, damit er mir den ganzen Dreck nicht in der Wohnung verteilt, es nutzte bislang nichts. Mein Mann sagte schon: „Ach, lass ihn doch, solange er nicht gräbt.“ Und ich war schon fast gewillt, mich zu fügen, als letzten Freitag der kleine Mann mit total grauen Pfoten und vollständig verdreckter Schnauze und Nase in die Wohnung getrabt kam. Erst konnte ich das gar nicht einordnen, bis ich mir mal den Kräutertrog genauer ansah: Da hatte der Sibirische Wildkater ein Loch gegraben, in das ich locker meine Faust bis weit hinter das Handgelenk versenken konnte. Keine Ahnung, was er da gesucht hat (zum Glück hat er aber auch nichts in dem Loch hinterlassen!), jedenfalls er schien seine wahre Freude daran zu haben. Ich grub das Loch wieder zu, klopfte die Erde fest und versuchte mich in erzieherischen Massnahmen, um ein paar Stunden später wieder einen kleinen, hochzufriedenen und graubraunverdreckten Origenes vor mir sitzen zu haben. Das Loch war wieder ausgehoben und als wir den Bereich mit Holzscheiten abdeckten, grub er einfach an ein paar Zentimeter weiter links ;-))

Nun haben wir auch diesen Trog wie schon viele andere mit Steinen ausgelegt, aber selbst die stellen offensichtlich kein Hindernis für ihn dar. Heute aalte er sich genüsslich auf den warmen Steinen in der Morgensonne, putzte sich und schnurrte wie ein Rudel Grosskatzen, als ich ihn da rausholen wollte. Ich hätte es mir ja denken können! Aber wenn ich ihn schon nicht aus den Töpfen raushalten kann, dann kann ich doch zumindest das Einsauen der Wohnung eindämmen. Immerhin ein kleiner Erfolg ;-)

"Ich bin auch ein Ahörnchen"

"Wo bitte steht, dass Katzengras nur zum Essen da ist?"

Wörtliches allzu wörtlich (25. August 2016)

Ich hab ja eine Vorliebe für Redensarten und bildhafte Ausdrucksweisen, weil man so schön mit deren konkreten und übertragenen Bedeutungen spielen kann. Berufskrankheit, zugegeben ;-) Gestern Abend musste ich wieder einmal lachen, weil mir die beiden jüngsten Sibirier innert Minuten gleich zwei Vorlagen für meine Wortspielereien geliefert haben.

Origenes hat seit einigen Tagen den Spleen, seine Spielsachen im Wassernapf zu versenken und dann mit den tropfenden Dingern durch die Wohnung zu rennen. Solange das nur die kleinen Plastikröhrchen sind, irritiert mich das nicht sonderlich. Aber das Baldriankissen, das er mir triefend und tropfend morgens ins Bett brachte, war dann doch ne andere Nummer. Diese Dinger stinken im trockenen Zustand ja schon zum Erbarmen. Und nass wird das nicht besser, muss ich sagen. Gestern war dann sein „kleines“ Lieblingsplüschtier an der Reihe und lieferte mir das erste Wortspiel:

Wasserratte ;-))

Woher das plötzliche Interesse an Wasser kommt, würde mich schon mal interessieren. Eben sauste er wieder mit einer anderen Maus durch die Wohnung, tauchte sie in den Trinknapf, fischte sie nach einer Weile wieder raus und rannte mit dem triefenden Ding weiter – zur nächsten Wasserstelle, um sie dort nachzutanken ;-)

Das zweite Wortspiel lieferte er zusammen mit Gnophos, als sie nebeneinander im Kistlein sassen und „zusammen Scheiss machten“. Aber keine Sorge, davon gibt es kein Bild ;-)

Tapferer Mufti! (03. September 2016)

Über den Monatswechsel war ich ein paar Tage in den Ferien und musste die Fellnasen und vor allem Ambrosius folglich schweren Herzens alleine lassen. Natürlich nicht ganz alleine, denn mein Mann war zuhause und kümmerte sich bestens um die Bande. Dennoch. Meine Unruhe blieb und daran änderten die Versicherungen meines Mannes, dass Muftis Zustand stabil und unverändert sei, ebenso wenig wie meine eigenen Überzeugungsversuche, das komme nur von meiner generellen Reiseunlust und meiner Überfürsorge. Irgendwie schien ich wohl zu spüren, dass etwas nicht stimmte, und zuhause sah ich auch sehr schnell den Grund dafür: bei Ambrosius hatte sich zunächst unbemerkt ein Abszess im Gesicht gebildet und innerhalb von 24 wurde daraus eine riesige Beule, aus der Eiter und Blut kam. Aus meinem geplanten freien Tag mit Wäschewaschen und Auspacken wurde also nichts, stattdessen sauste ich notfallmässig zum Tierarzt. Dass es ein Abszess war, sah der Arzt sofort nach dem Rasieren der betroffenen Stelle; das ganze Ausmass zeigte sich jedoch erst bei der OP. Während solche Eingriffe normalerweise schnell gehen, dauerte es bei unserem Mufti rund 45 Minuten und der Arzt musste ihm so viel Gewebe entnehmen, dass er anschliessend Mühe hatte, die Wunde wieder zu vernähen. Der arme Kerl musste folglich auch die Nacht beim Tierarzt verbringen – das erste Mal überhaupt in seinem Leben – und als wir ihn heute Mittag wieder holen konnten, bin ich fast umgekippt: Das halbe Gesicht rasiert und eine riesige, straffe Narbe, die das Augenlid etwas nach unten und den Mund-winkel etwas nach oben zog. Der Ausdruck „verzerrtes Gesicht“ bekam schlagartig eine neue Bedeutung und ich brauchte eine Weile, bis ich dem Arzt wirklich abnahm, dass trotz der Komplikationen alles gut verlaufen und er zufrieden mit dem Patienten sei. Ich müsse nur noch jeden Tag nach der Wunde sehen, durch leichte Massagen allfällige Flüssigkeiten rausbringen, desinfizieren und in etwa zwei Wochen die Fäden ziehen, aber alles andere kommt von alleine wieder gut, da war er sehr zuversichtlich. Sein Wort in Gottes Gehörgang!

Zuhause angekommen hat unser tapferer Mufti dann erstmal ausgiebig gefressen und getrunken. Er schmuste viel mit uns, schlief ein wenig und putzte sich die angetrockneten Überreste des Eingriffs von Pfoten und Gesicht. Und während ich mir noch das Hirn zermartere, warum der arme Kerl das nun auch noch mitmachen musste und wie mir die Entwicklung des Abszesses entgehen konnte, wo ich doch alle Fellnasen immer regelmässig und gründlich untersuche, liegt er schnurrend, ruhig und zufrieden zwischen meinen Armen. Seine Tapferkeit und Zähigkeit macht mich einmal mehr einfach nur sprachlos.

Britisch-Sibirisches Mittagsschläfchen (08. September 2016)

Heute war ein aufregender Vormittag: Handwerker waren da und haben mit viel Lärm ein paar Möbel montiert. Für Palladius war das eine tolle Sache, denn da gab es ja so viel zu beschnuffeln und zu kucken! Sogar als gebohrt wurde, hockte er nur knapp 2 Meter entfernt in einer der Kisten und schaute interessiert zu, was da so vor sich geht. Origenes und Gandhi fanden das eher zum Davonlaufen und machten das auch. Klar, dass die beiden sich dann, als die Männer endlich weg waren, gemeinsam davon erholen mussten ;-)

Leinen, los! (15. September 2016)

Katzen haben sicher eine Vorliebe für bestimmte Stoffarten. Aber können sie Baumwolle von Leinen unterscheiden? Wenn ich mir unseren Origenes so ansehe, scheint das so zu sein. Denn ganz offensichtlich hat er ein Faible für Leinen: Als ich neulich in einer neuen Leinenbluse heimkam, sprang er mich sofort an und verbiss sich darin. Und wenn er irgendwo das gelbe Leinenhandtuch sieht, reisst er es von der Halterung am Waschbecken, dem Tisch, aus dem Korb oder wo sonst her und nimmt es mit. Der Wäscheständer kann voll mit Tüchern aller Farbe und Grösse hängen – Origenes sitzt drunter und zupft immer nur an dem einen. Und ich könnte mich kaputt lachen, wenn er es mal wieder geklaut hat und schnell damit wegrennen will. Dann hält er den Kopf mit dem Tuch in der Schnauze möglichst weit hoch, steht aber dennoch beim Laufen immer wieder drauf, stolpert und muss es neu fassen :-)) Hat er es dann entführt, schleckt er zufrieden dran, kuschelt damit oder schläft drauf:

Wenn wir unsere Betten mit Leinen beziehen, aalt er sich ganz besonders gerne darin, und dann ist das Bett auch der bevorzugte Ort, an den das gelbe Tuch gebracht wird. Wie oft ich schon in der Küche stand und nach Tüchern gesucht oder am Abend unser Bett von Tüchern befreit habe, weiss ich schon gar nicht mehr! Aber der kleine Mann hat seinen Spass und ich baue drauf, dass sich dieser Spleen irgendwann wieder legt – nur schon wegen meiner vielen Kleider aus Leinen, die er zum Anbeissen toll findet...

So klein ist er übrigens gar nicht mehr.  Er bringt schon 3.2kg auf die Waage und hat auch ein etwas wuschligeres, flauschigeres Fell bekommen. Ob er den Winter vorausahnt? Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie er dann aussieht!

Und hier noch ein schönes Foto von einem der ganz seltenen Momente: Gnophos durfte bei Heloise schlafen. Madame hatte sich auch unsere Leinenbettwäsche für die Mittagspause

ausgesucht und der schlaufüchsige Gnophos, der sie ja innig liebt, hat das sehr clever angestellt, um bei ihr liegen zu können. Während Madame auf der einen Decke lag, kroch er unter der anderen gaaaaanz langsam auf die zu, blinzelte scheu drunter hervor, und als sie nicht protestierte, kroch er Zentimeter für Zentimeter aus der Deckung. Ihre Gnaden blieb noch immer ruhig und so wagte er sich weiter raus, bis er schliesslich an ihr Hinterbein geschmiegt und auf ihrem Schwanz zu liegen kam. Was sah er da glücklich aus!

Blaue Fäden (16. September 2016)

Gestern Abend war unser Ambrosius mal wieder so was von tapfer, denn mein Mann als grosser Wundexperte war der Ansicht, dass es nun an der Zeit sei, die Fäden zu ziehen. Die zeitliche Frist, die der Arzt genannt hatte, war erreicht und der Heilungsprozess verlief sehr gut. Ich fand ja nach wie vor, dass das schlimm aussah, und hätte mich gern noch etwas vor der Aktion gedrückt, aber meine bessere Hälfte hielt mit seinen Erfahrungswerten dagegen und so packten wir unseren Mufti gestern auf den Esstisch unter die Lampe und machten uns an die Arbeit. Und wer sich nun wundert, warum wir damit nicht zum Tierarzt gehen, dem sei zur Beruhigung gesagt, dass das nicht auf unserem Mist gewachsen ist und an meiner durchaus vorhandenen Neigung zum Medizinisch-Fleischlichen liegt. Unser Arzt wollte Ambrosius einen weiteren Besuch bei ihm ersparen und das sei schliesslich keine grosse Sache: „Leicht den Knoten anheben, auf einer Seite durchschneiden und rausziehen. Das ist alles.“ Nun denn.

Den ursprünglichen Plan, dass ich den Kater halte und mein Mann schneidet, hab ich aber sofort über Bord geworfen, als ich diese Minifädchen so nah am Auge sah. Das machte mich so nervös, das musste ich selbst machen! Also hielt mein Mann und ich suchte – nicht nach der Stecknadel im Heuhaufen, aber so ähnlich. Unser Mufti war wirklich einmal mehr unglaublich geduldig und liess das bis zum Faden Nummer 4 sogar schnurrend über sich ergehen. Mit dem fünften und letzten hatten wir etwas Mühe, denn er war ins Gewebe eingewachsen und mit Krusten überdeckt. Das musste erstmal aufgeweicht und freigelegt werden, aber irgendwann war auch der draussen und grosse Erleichterung machte sich breit. Alle Beteiligten wurden auf ihre Art belohnt und ich war schon ein wenig stolz: auf unseren tapferen Mufti und auf uns Menschen, dass wir das so gut hingekriegt haben. Sind nun um eine Erfahrung reicher, aber dennoch – wir hätten wohl alle gut und gern auf sie verzichten können!

Tierisch gute Entwicklungen (23. September 2016)

Heute war es mal wieder soweit: Gewichtskontrolle für die Fellnasen. Und ich musste schon sehr lachen, dass Origenes hier die gleiche Macke entwickelt hat wie Palladius und Gandhi: Sie kommen schon angetrabt, wenn sie die Waage in meiner Hand sehen, und fläzen sich dann in voller Länge und Gemütlichkeit in die Mulde. Das ist überaus praktisch, weil ich so in aller Ruhe das Gewicht ablesen und notieren kann, während ich bei Gnophos, Heloise und Ambrosius immer schauen muss, dass die Anzeige nicht durch übermässiges Zappeln oder auf dem Boden abgestellten Beinen beeinflusst wird.

Sehr zu meiner Freude haben Ambrosius und Origenes seit dem letzten Mal zugenommen, was man ihnen aber auch ohne Wissen um die Zahlen ansieht:

Ambrosius frisst in letzter Zeit sehr gern und viel, die Wunde ist toll verheilt und auch seine etwas verzerrten Gesichtszüge nehmen langsam wieder normalere Formen an. Das Fell wächst schon schön nach und die Episode Riesenabszess gerät langsam aber sicher in Vergessenheit. Wie sagte eine Bekannte neulich: „Katzen sind manchmal echte Wundertüten.“ Wie wahr!

Und apropos zugenommen: Zugenommen haben vor allem Origenes und Palladius auch an Fellmasse. Bei beiden wächst schon ein schöner Kragen um den Hals, das Unterfell an Bauch und Beinen wird länger und feiner – Herbst und Winter können also kommen ;-) Überhaupt haben sich die beiden in letzter Zeit sehr viel miteinander beschäftigt. Gespielt haben sie schon immer zusammen, aber nun haben sich neue katerliche Konstellationen gebildet:

Palladius und Origenes kuscheln viel zusammen,

an der Spielschiene ist meist ganz Sibirien versammelt,

an der Fressrunde beteiligt sich Gandhi

und für die schlauen Erkundungen sind Gnophos und Origenes das Dreamteam.

Katerliches Gekuschel (04. Oktober 2016)

Einer der liebsten Schlafplätze von Palladius ist der Schaukelstuhl in meinem Büro. Hier liegt er fast jeden Tag und geniesst die Pause auf dem Schaffell. Heute bekam er einen kleinen Mitkuschler: Origenes.  Der "Kleine" überfiel ihn dort laut schnurrend und aalte sich in bekannter Manier so lange herum, bis er ein Plätzchen fand. Palladius gab aber seinen Sessel nicht auf und so putzten sie sich erst gegenseitig, um nun friedlich nebeneinander zu dösen. Allerliebst, die beiden!

erste Annäherung...

brüderlich geteilt...

es wird eng...

Viele erste Male (13. Oktober 2016)

In den letzten Wochen sind mit Blick auf Origenes Adamantius so einige erste Male passiert, die ich gern in aller Kürze festhalten möchte, weil sie fast alle äusserst erfreulich waren.

Beispielsweise erlebte er erstmals fellnah mit, was man mit einer Badewanne noch so alles machen kann ausser im Kistlein sein Geschäft verrichten, Wasser aus dem Hahnen trinken, mit dem rausgescherrten Sand spielen oder Spielzeuge verstecken. Ich war eines Abends recht erschöpft und hab mir ein schönes Entspannungsbad eingelassen. Für Origenes war das natürlich immens spannend und so verbrachte er viel Zeit mit Versuchen wie Füsse im Wasser fangen, über meine Knie auf die andere Seite des Wannenrandes steigen oder hinter meinem Kopf durchklettern und auf das Fensterbrett springen. Wenn er davon mal für kurze Zeit pausierte, hockte er sich auf den Rand und liess den Schwanz ins Wasser hängen. An Entspannung war also nicht zu denken, denn ich war ständig damit beschäftigt, ihn und/oder seinen Schwanz am Vollbad zu hindern, was mir irgendwann fast einen Krampf im Bein einbrachte. Aber er hatte eine Menge Spass bei der Aktion. Als es ihm nach einer Viertelstunde endlich reichte und er vom Rand sprang, war ich enorm erleichtert – aber nur bis ich sah, was er eigentlich im Sinn hatte: den grössten und geruchsintensivsten Haufen aller Zeiten abzusetzen. Und wo? Natürlich direkt im Kistlein neben der Wanne, damit mir auch ja nicht zu viel davon entgeht. Kleiner süsser Mistkerl!

Und auch ausserhalb der Wanne wird er in letzter Zeit immer anhänglicher. Neulich sprang er von sich aus zum ersten Mal auf meinen Schoss, als ich am Tisch sass, kuschelte sich ein und liess sich lange kraulen und streicheln, und letzten Samstag machte er es sich auf dem Sofa zwischen meinen Knien bequem. Auch in der Nacht werden die Kuschelstunden immer häufiger und intensiver und wenn ich mit dem Kraulen nachlasse, rollt er sich neben dem Kissen oder an meiner Schulter ein und schläft. Vorher schmiegt er sich noch kräftig und mit vollstem Körpereinsatz in meine Hände, reibt sein Gesicht an meinem, schleckt meine Nase ab oder beisst mir in die Finger – es ist eine wahre Freude, wäre es nicht oft zu vollständig unpassender Zeit, nämlich so zwischen 3 und 4 Uhr ;-)

Ein anderes erstes Mal war hingegen weniger lustig. Ich hab ihn wieder einmal dabei erwischt, wie er sich hochvergnügt in einem Topf durch die Erde wühlte. Sicher fünf Mal hab ich ihn da rausgeholt, Streuselkuchen geschimpft, abgebürstet und nach ein paar Minuten wieder fröhlich scharrend vorgefunden. Beim letzten Mal kam ich jedoch etwas zu spät und konnte nur noch zusehen, wie er ein frisch ausgehobenes Loch zwischen den Tomaten „bewässerte“. Puh, ich hoffe, wir können ihm das noch abgewöhnen, bevor auch die anderen mit diesem Mist anfangen!

Mein zufriedener Streuselkuchen. So wie er das anschliessende Bürsten geniesst, könnte man fast meinen, die Grabungen dienen einzig dem Ziel, die Bürste mal wieder zum Einsatz zu bringen ;-)

Meine Idee, den frisch umgegrabenen, mit Rasensamen bestückten und gegossenen Topf vor seinen Zugriffen zu schützen, nutzte wie man sieht gar nichts. Als ich den Hocker umdrehte und keine Spalte an den Seiten mehr offen war, drückte sich der Schlaumeier kurzerpfote durch die Schnüre hindurch und war wieder am Ziel seiner Wünsche. Wie sagte seine Züchterin doch so treffend: „Eine schlaue Katze zu haben, ist nicht immer nur von Vorteil." Wie Recht sie doch hat ;-)

Stricken mit Katzen (19. Oktober 2016)

Seit ein paar Tagen bin ich mit einer Erkältung zuhause, was zumindest für die Fellnasen eine besonders schöne Zeit ist: stundenlang kuscheln im Bett, auf dem Sofa oder dem Sessel. Und damit es mir nicht zu langweilig wird, hab ich mal wieder mein Strickzeug hervorgeholt, was die Bande ebenfalls höchst erfreulich findet. Abgesehen vom Stehlen der Wollknäuel und dem Überfallen der sich bewegenden Nadeln ist besonders eines äusserst beliebt: der Filzkorb, in dem die Wolle liegt – oder liegen sollte, wie ich korrekterweise sagen sollte...

Tja. Nun muss ich wohl oder übel eine andere Unterbringung für mein Strickzeug finden. Wieder einmal eine hocherfreut erstandene Errungenschaft ist im wahrsten Sinn des Wortes für die Katz ;-)

Doppelpack (31. Oktober 2016)

Palladius hat heute eher seinen müden Tag und machte es sich daher mal wieder in meinem Schaukelstuhl gemütlich. Origenes, der in einem Anfall von Kampfkuschelei schon Gnophos und Gandhi auf's Fell gerückt ist und von beiden abgewimmelt wurde, hat sich bei Palladius eine etwas nachhaltigere Strategie ausgedacht ;-) Palladius schaute zwar etwas genervt, blieb aber immerhin gut 5 Minuten so liegen und ertrug die schnurrenden 4kg im wahrsten Wortsinn.

Nun schlafen alle auf ihren Plätzen und ich freu mich schon auf den Nachmittag. Denn vorhin wurde eine Katzenklappe zum gesicherten Teil der Dachterrasse montiert und ich bin schon sehr gespannt, wer das als erstes schnallt und nutzt ;-)

Klappe, die erste! (03. November 2016)

Gestern war in verschiedener Hinsicht ein aufregender Tag.

Zum einen wurde Origines zur Prinzessin gemacht (heisst auf gut Deutsch: kastriert) und er hat das bestens überstanden. Dass er am Morgen nicht essen durfte, stiess auf weniger Verständnis, aber zum Glück hatten wir einen frühen Termin und die Zeit zwischen Aufstehen, Fütterungsverweigerung und Abfahrt zum Dökti war für mich zumindest erträglich kurz. Als er am Mittag wieder zuhause war, wurde an der Türe schon von den beiden „Sibirischen Krankenschwestern“ in Empfang genommen.

Er hatte sie in den letzten Tagen zwar vermehrt in seinem jugendlichen Leichtsinn bedrängt, bespielt und um Ränge im Rudel gekämpft, aber als er dann weg war und sie ihre Ruhe hatten, wurde er doch schon vermisst. Umso freudiger war die Begrüssung – trotz des für sie bekannten und sicher eher unangenehmen Geruchs Arztpraxis – und Gandhi kümmerte sich erstmal intensiv um die Reinigung der Kastrationswunde. Sehr fürsorglich! Von Müdigkeit war bei Origenes lange nichts zu sehen, nach ein paar Minuten schnappte er sein Spielzeug und düste damit durch die Wohnung. Schon nicht im üblichen Tempo und ich war darauf bedacht, dass er nicht die ganz grossen Sprünge machte, aber ihn so nur etwas mehr als 3 Stunden nach der OP zu sehen, war schon erstaunlich.

 

Der zweite Aufreger des Tages war dann die neu eingebaute Katzenklappe. Ok, sie wurde schon am Montag eingebaut, aber gestern erst so richtig in Betrieb genommen – oder zumindest fast. Während unser Mufti nur mit ganz grossen Fragezeichen auf der Stirn vor diesem Ding steht und keine Ahnung zu haben scheint, was das soll, ist Heloise erst einmal durchgeschlüpft, wobei ich hier nachgeholfen habe. Sie würde ja eigentlich schon gern raus, aber: „Ich soll da durch?? Entschuldigung, aber sonst seid Ihr schon noch ganz gesund!!!“ Und wie Madame so ist: Wenn sie nicht will, will sie nicht, da nutzt auch kein Zureden oder mechanisches Nachhelfen. Gandhi und Gnophos sind eher zögerlich und ängstlich, aber sie gehen mit Zureden durch, wenn man ihnen die Klappe leicht öffnet. Ebenfalls bei leicht geöffneter Klappe drückt sich im wahrsten Wortsinn mein Monster durch: Palladius, der mit seinen inzwischen 7.2kg zwar keinerlei Scheu vor dem Ding hat, aber auch noch nicht ganz weiss, wie das geht. Der einzige, der gestern schon wie selbstverständlich rein und raus ging und mit Pfote bzw. Kopf die Klappe aufdrückte, war unser Origenes. Der schlaue Fuchs hat das innert kürzester Zeit kapiert und nun hoffe ich natürlich, dass er es den anderen zeigt. Wär schön, wenn sie mal was von ihm lernen, was wirklich sinnvoll ist ;-)

Trainings- und Lernerfolge (07. November 2016)

In den letzten Tagen haben wir immer wieder die Benutzung der Katzenklappe geübt und ich kann stolz melden, dass nun auch Gandhi, Gnophos und Palladius dieses Ding weitgehend akzeptiert haben. Während Origenes wie selbstverständlich rein und raus saust, sind die drei grösseren Jungs momentan noch eher einbahnstrassig gepolt: Den Rückweg nehmen sie schon ganz alleine, beim Weg ins Freie hingegen stellen sie sich noch etwas an und warten, bis wir sie entweder durchschieben oder die Klappe nur leicht anlehnen. Und selbst dann hocken und schnuffeln sie erstmal und bis sie mit ihren Planungen und Überlegungen fertig sind, hat sich schon der Kleinste an ihnen vorbeigedrängt und die Studiererei beginnt wieder von vorne ;-) Aber auch das werden sie noch kapieren, da bin ich sicher.

Und zu Origenes kann ich freudig vermelden, dass er nun wie die Grossen Pfötchen geben kann. Erst hat er sich etwas geweigert, weil er die Leckerlis bislang doch auch ohne Akrobatik gekriegt hat, aber seine Gefrässigkeit siegte über die Sturheit. Interessanterweise scheint sich, wie ich gestern beobachten konnte, der Charakter der Fellnasen auch in der Art zu spiegeln, wie sie Pfötchen geben: Während Gandhi und Ambrosius ihre Pfoten sehr sanft in meine Hand legen, ist der Rabauke Palladius eher highfive-mässig drauf und haut seine Pranke nicht selten auf die Hand. Heloise klopft mit der Pfote und drängt und Gnophos geht seinen ganz eigenen Weg: Die Pfote wird gehoben, sehr hoch sogar, aber nicht in die Hand gelegt. Es sieht bei ihm mehr wie ein Gruss aus und wenn ich die Pfote ergreifen will, zieht er sie weg und geht ohne Leckerlis von dannen. Origenes wiederum ist wie Gandhi eher fein, aber er kann auch drängend wie Palladius sein und hat schneller als die anderen das Pfötchengeben zur Bettelstrategie verkehrt. Wenn er nun meint, ich hab etwas, was er auch gerne hätte, dann setzt er sich ganz elegant neben mich und bietet mir sein Pfötchen an. Und weil er so treuherzig dabei dreinschaut, hat seine Masche auch Erfolg: er wird gelobt, geknuddelt und belohnt.

Und nicht zum ersten Mal sitze ich zwischen den Fellnasen und denke: Wer hat hier nun eigentlich wen trainiert? ;-)

Mach’s guet, lieber Mufti! (15. November 2016)

Nachdem es unserem Mufti am Wochenende nicht mehr so gut gegangen ist, haben wir uns gestern schweren Herzens dazu entschlossen, mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Der Dökti hat ihn nochmal gründlich untersucht und es war klar, dass er keine bessere Zeit mehr bei uns gehabt hätte: Die Leber hatte angefangen, ihren Dienst zu versagen, erste Anzeichen waren schon zu sehen. Es war also der richtige Zeitpunkt, ihn gehen zu lassen, aber es war dennoch schwer. Wie richtig der Entscheid war, hat uns Mufti sogar selbst gezeigt. Er war beim Arzt ruhig wie immer, hat sich gegen nichts gewehrt und er starb so schnell in meinen Armen, der Arzt war grad noch dabei, die letzte Spritze vollständig zu geben.

Wie bei Hieronymus damals war es ein friedlicher Moment, er fühlte sich richtig an und Herr Mettler war wieder einmal grossartig. Aber es tut weh und er fehlt, auch wenn ich zugeben muss, dass eine gewisse Erleichterung bei mir zu spüren ist. Erleichterung ganz egoistisch, dass nun diese lange Zeit des Beobachtens und Sorgens, des Abwägens und Überlegens für mich vorbei ist. Auch wenn ich es für ihn gern gemacht habe, so war es doch anstrengend und ging bisweilen an meine Grenze. Erleichterung aber vor allem auch im Wissen, dass er eine gute und vor allem unerwartet lange Zeit bei uns hatte. Wir sprachen beim Arzt noch darüber: Bei der Diagnose im letzten Jahr hat mir der Praxisinhaber, der unseren Mufti von Anfang an kannte, gesagt: „Frau Uhl, als Sie mir den Kater zum ersten Mal gebracht haben, dachte ich bei mir, dass der keine 8 Jahre alt wird. Wenn er nun so alt geworden ist, nehmen Sie das als Dank, dass Sie ihn so gut umsorgt haben.“ Das hat mich damals sehr bewegt und tut es heute noch, im August konnten wir noch seinen 13. Geburtstag feiern. Und aus den vorsichtig geschätzten 2-3 Monaten nach der Diagnose sind unglaubliche 21 geworden, die er wirklich zum allergrössten Teil gerne und zufrieden bei uns und den Kleinen war.

Wir werden ihn sehr vermissen, diesen tollpatschigen Kater, der immer und zu allen offen war, ob Mensch oder Tier. Er spielte für alle unseren Kleinen das Ersatzmami und ich erinnere mich noch gut an ihn, als wir damals Heloise zu uns geholt haben. Die starrte er schier mit grossen Augen und offenem Mund an und lief ihr über Stunden hinweg hinterher, war total fasziniert von dem kleinen Wesen, das ihn aber anfangs nur angefaucht hat. Er war es dann auch, der versucht hat sie zu beruhigen, als wir in ihrer Läufigkeit von dem Geschrei schon total entnervt waren. Er hat immer als erster die anderen Neuankömmlinge begrüsst, Gandhi, Palladius, Gnophos und Origenes und liess sich auch nicht beeindrucken, wenn alle inzwischen viel grösser und schwerer waren als er und ihn sich als leichtes Opfer zum Kämpfen aussuchten. Zweimal trug er grössere Verletzungen davon, alles hat er gut überstanden und es blieb nichts zurück, keine Distanz zu den anderen, nichts. Er hatte einfach ein grosses Herz und war so präsent, auch wenn er in der letzten Zeit viel geschlafen hat und nicht mehr so mit den anderen unterwegs war.

Wir werden Dich nie vergessen, Mufti, danke für alles!

Eine handvoll Fellnasen (10. Dezember 2016)

Es war etwas ruhig um den Blog in letzter Zeit und das lag auch daran, dass es die Fellnasen grad recht bunt treiben. Seit Ambrosius nicht mehr da ist, war wirklich einiges los!

Angefangen bei Heloise, die sehr um ihn getrauert hat. Sie schien gespürt zu haben, dass sich sein Zustand verschlechterte, denn parallel dazu bekam sie den übelsten Durchfall, den ich je bei einer Katze hatte! Der Arzt stellte eine Maden-Darm-Entzündung fest, die sicher stressbedingt war. Viren konnten wir ausschliessen, denn die anderen hatten alle nichts. Und gestresst wirkte Madame wirklich, denn zu dem Durchfall war sie auch äusserst schlecht auf die anderen Kater zu sprechen, zickte sie nur an und war mir gegenüber anhänglich, weiner-lich und quasselsüchtig wie noch nie. Aber nach einer Woche war auch das ausgestanden und nun spielt sie wieder mit den anderen.

Während sie also richtig getrauert hat und ihre Zeit brauchte, hat man den Katern absolut nichts angemerkt. Sie scheinen Ambrosius gar nicht zu vermissen. Bei Gandhi meinen wir eher zu beobachten, dass er seitdem viel präsenter ist als vorher. Er kommt immer öfter, kuschelt, bettelt um Leckerlis und treibt sich mit einem oder mehreren der Sibis draussen rum, was schön ist. Er ist ja nun mit seinen etwas mehr als 3 Jahren der Älteste und damit sowas wie der Chefkater ;-)

Zu einem ganz üblen Kuschler hat sich auch Origenes entwickelt, der mit seinen aktuell 4.7kg die Dame des Hauses an Grösse überholt hat. Ich nenne ihn grad oft meinen „kuschligen Kuschler“, weil er nicht nur kuschelt wie wild, sondern sich zum Winter auch einen so schönen Pelz zugelegt hat, wie man sieht.

Das wildüble Gekuschel sieht übrigens so aus: Nachts zwischen 3 und 4 Uhr schnurrend auf’s Bett springen, sich neben mein Kissen schmeissen und gekrault werden müssen. Am liebsten mit zwei Händen gleichzeitig, wenn mein Mann davon wach wird, soll der bitte auch. Dann aber in Finger, Nase oder was er erwischt beissen, abschlecken, sich auf die andere Seite schmeissen, wieder kraulen, schlecken, beissen, schlecken, aufstehen, mit der nassen Schnauze im Gesicht reiben und sich in anderer Position wieder hinschmeissen, schnurren, kraulen, beissen, schlecken, aufstehen und so weiter... 

Wild treibt er es auch im Grasbeet. Das gleicht inzwischen eher einem Acker und wenn er dann in die frisch gesaugte Wohnung kommt und man ihn von unten anschaut, beginnt man zu ahnen, dass er den Zuchtnamen Schwarzwaldtiger nicht umsonst trägt:

Und auch die anderen sind grad recht aktiv. Aus dem tobigen Alltag hier ein paar Schnappschüsse:

Heloise mit ihrem Lieblingsspielzeug im Bücherregal. Wenn ihre Gnaden besonders gut drauf sind, dürfen auch die Jungs damit und mit ihr spielen. Ansonsten bleibt das Frauensache!

Wenn sie einen neuen Tampon will, hockt sie sich ins Wachbecken oder daneben und motzt mich lautstark an. Origenes hat inzwischen kapiert, dass es sich lohnt, dann nicht weit weg zu sein ;-)

Palladius baut derweilen seine Stunts aus: Hier sprang er vom Boden in den Trockner (immerhin 120cm hoch, hab es extra nachgemessen!), um dann mit seinen inzwischen 7.6kg auf die Türe und von dort auf das Gestell zu kommen. Warum? Keine Ahnung! Ein Anreiz könnte natürlich der gelbe Korb sein, den alle so lieben, oder das Trockenfutter. Aber diesen Weg nimmt er auch dann unter die Pfoten, wenn beides an einem anderen Ort steht. Das ist eben Palladius: er will, er macht!

Und wenn er mal nicht von einem Unsinn zum nächsten springt, ist er mit Gandhi der Wächter der Treppe. Das Foto ist farblich suboptimal weil am Abend aufgenommen, aber die beiden Brocken lagen so symmetrisch da, ich konnte nicht anders ;-)

Wasserspiele (15. Dezember 2016)

Gestern Abend hat Origenes mal wieder so richtig gewütet. Er hat ja schon länger eine sehr ausgeprägte Vorliebe dafür entwickelt, alle seine Spielzeuge in den verschiedenen Wasser-näpfen zu versenken, um sie triefend wieder herauszuziehen, durch die halbe Wohnung zu tragen und weiter mit ihnen zu spielen. Ob Plüschtier, Baldriankissen, Handtuch, Socken oder Papierball – alles muss gebadet werden. Er scheint dabei den grössten Spass auf Erden zu haben und wenn ich die Sauerei anschliessend aufwischen will, werde ich regelmässig mit Zähnen, Pfoten und gesamten Körpereinsatz versuchsweise daran gehindert. Mein Schimpfen und die Sorge um den schönen Holzboden verhallten bislang ungehört im Nirwana oder wohin auch immer all meine Ermahnung an seine Adresse und die von Palladius entschwin-den. In der Hinsicht sind sich die beiden nämlich sehr ähnlich: „Oh, die schimpft. Aber mich kann die damit ja nie im Leben meinen, das geht mich nix an!“ Denkt und schaut in eine andere Richtung. Vor ein paar Tagen hab ich Origenes sogar dabei beobachtet, wie er mit beiden Vorderpfoten im gut gefüllten Wassernapf stand: eine Pfote war das Standbein, mit der anderen plantschte er und gleichzeitig trank er laut schlabbernd und schmatzend vor sich hin. Da konnte selbst ich nicht mehr an mich halten und musste laut lachen.

Und damit man sich in etwa vorstellen kann, wie es bei uns nach Origenes’ Wasserspielen so aussieht, hab ich das gestern Abend mal festgehalten – wobei das nur ein kleiner Ausschnitt der Sauerei ist...

Klassenbucheinträge (27. Dezember 2016)

Über die Feiertage waren mein Mann und ich weg und eine äusserst liebe Person hat sich bereit erklärt, auf unsere Bande aufzupassen. Sie kennt sie schon länger, mag sie und hat viel Katzenerfahrung –  aber ob sie sich das so vorgestellt hat? Ich hatte den Fellnasen extra gesagt, sie sollten sich von ihrer besten Seite zeigen, aber Palladius hat das irgendwie falsch verstanden. Hier ein paar Auszüge aus ihren äusserst amüsanten Berichten vom vorbildlichsten aller Versuche, unser Monster in den Griff zu kriegen ;-))

 

Auszug aus dem ersten Tag:

Erste Raubtierfütterung haben wir hinter uns. Mann oh Mann das war vielleicht was. Mein Mann hat „Piccolino“ unter Schach gehalten, bis ich alle Tellerli gefüllt hatte. Nicht mal die Sprühflasche hat ihn im geringsten beeindruckt. (...) Madam ist ein bisschen schwieriger beim fresssen, ich habe ihr zuerst im Wintergarten serviert und die Türe geschlossen damit sie ihre Ruhe hat, war aber auch nicht das richtige. Ich habe dann alles hinterher getragen aber irgendwie war kein Platz so richtig gut. Nun ich Versuchs morgen nochmal. Sie wird schon nicht verhungern deswegen. Gandhi hat übrigens gut gefressen und ist auch sonst sehr anschmiegsam, Heloise auch, Gnophos sehr schüchtern, der kleine ganz süss, und das Monster saufrech. Ich habe leichte Blessuren von seinen Attacken bei Leckerlie Fütterung.

 

Der zweite Tag:

Also zur Berichterstattung:

8 Uhr: Morgenapell!

Alle anwesend und physisch und psychisch bei bester Gesundheit.

Verdauung, alles gut, kein Durchfall ;-)

Kurze sportliche aufwärmphase mit Laserpointer.

Frischluftsport auf dem unteren Balkon.

Streichel und Leckerliphase.

Erste Abmahnung für Palladius! Eintrag ins „Klassenbuch“ :-)

9 Uhr: Frühstück

Zweite Abmahnung Palladius! Wo wird das noch enden?

Alle anderen vorbildlich, leider fast keine Chance beim fressen, gegen das Monster.

Ich befürchte Palladius wird ein Kilo mehr auf den Rippen haben, und die anderen was weniger. Aber keine Angst ich schaue schon das sie auch noch was erwischen. Nur ist der Tessiner Säbelzahntieger, schnell und stark. :-)

(...)

Madam hat heute Morgen in Ruhe im Wintergarten ca. 3/4 von einem Felix gefressen.

Danach haben wir noch Laserpointer und mit der Angelrute gespielt. Da waren alle, inklusive Gandhi, mit dabei, ausser Madam, die wollte lieber auf dem Bett ruhen. Ich habe ihr dann am Schluss noch ein paar spezial Leckerli serviert. Die sie mit Königlicher Miene gefressen hat.

Danach, alle durchgezählt, Endkontrolle und Verabschiedung.

Fazit: Es haben alle ihr Bestes gegeben, jeder auf seine Weise ;-))

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