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Heloise

Von der Sturheit der Dame des Hauses wurde an dieser Stelle ja schon mehrfach berichtet. Sie ist ein ganz eigenes Wesen, hat ihre Ideen und Gewohnheiten und ist davon, Palladius sehr ähnlich, nicht abzubringen. Eine dieser Marotten betrifft bekanntlich ihr Essen. Da hätte sie, im Gegensatz zur Katerschaft, gerne nur eine Sorte Nassfutter. Leider nicht die gesündeste auf dem Markt, aber was soll man machen, Madame akzeptiert nur diese eine und alle Versuche, sie sukzessive umzugewöhnen, scheiterten bislang. Wenn ich nur schon für ihr Fressen den gleichen Löffel benutzt habe wie für das Futter der anderen und so minimalste Spuren übertragen wurde, rührte sie es nicht mehr an, sondern schnuffelte aus Distanz, warf mir einen verächtlichen Blick zu und lief laut schimpfend von dannen. Die Jungs lieben die Abwechslung - oder etwas weniger euphemistisch ausgedrückt: sie mäkeln mal an dieser, mal an jener Sorte, fressen aber zu 99% hochwertiges Nassfutter.

Neulich kam Madame, nachdem sie im Wintergarten ihr Schälchen geleert hatte, in die Küche stolziert, wo noch ein kleiner Rest des Bubenfutters stand. Ich war fast sprachlos, als Heloise sich ohne Zögern der Schale näherte und diese leerte. "Heloise, aber das ist doch gesundes Essen!", entfuhr es mir. Und Madame schaute nur kurz zu mir hoch, schmatzte und signalisierte: "Na und?", als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Ich war platt! Da gebe ich seit Jahren mein Bestes, um sie umzugewöhnen, vergeblich, und von einem Tag auf den anderen, als ich es schon aufgegeben habe, fängt sie von selbst damit an. Dass ich erst ein paar Tage vor ihrem Sinneswandel wieder eine grössere Menge ihres Futters eingekauft habe, versteht sich von selbst ;-/

Und so kommt es, dass nach der täglichen Fütterung die Jungs zu ihrem Näpfchen eilen, um ihre Reste zu essen, und sie zu denen der Jungs, um dort noch was zu ergattern. Versteh einer die Fellnasen!


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